Lahors Räume bilden einen
attraktiven Rahmen und gelten für
die Kinder und Jugendlichen wie auch für ihre Familien als Zufluchtsort. Des
Weiteren sorgt der Rhytmus der Gruppentreffen für zeitliche Kontinuität, ein
bedeutender Faktor für diese Familien, die mit einem provisorischen Status
und der ständigen Bedrohung einer Abschiebung in einer kronischen Krisensituation
leben müssen.
Kinder und Jugendliche in der Betreuung Unsere Aktion konzentriert sich
auf das Kind als Person, eine Begegnung mit der Person in ihrer Ganzheit und
mit einer optimistischen, anerkennenden und liebevollen Grundhaltung.
Wichtig ist nicht, was die Person für
eine Störung zeigt, sondern, was die Person erlebt, wie sie versucht, die jetzige
Situation zu beherrschen.
Beim liebevollen Zuhören kann es passieren, dass ein Kind sich öffnet und
darüber reden kann, mitteilt wovor es sich fürchtet, woran es leidet, was
es erhofft. Lesen Sie weiter
Erfahrungen und ihre Auswirkungen
Enes war 10 Monate als eine Granate neben ihm explodierte und seine Tante tötete.
Heute, 14 Jahre alt, reagiert er überempfindlich auf Alltagsgeräusche. So
versetzte ihn der Ton eines Fax-Geräts in derartige Panik, dass er sich unter
dem Tisch versteckte.
Er hat Angst, über Brücken zu gehen: sie könnten einbrechen; mit der S-Bahn
zu fahren: sie würde in Flammen aufgehen. Die Vorstellung, im vorbeifahrenden
Leichenwagen liege seine Mutter, verfolgt ihn. Er hat Albträume, Angst einzuschlafen,
ist Bettnässer, kaut an Finger- und Zehennägeln. Enes hat „Angst vor Angst“,
verkrampft sich dann, bekommt Schweißausbrüche und schaukelt rhythmisch auf
dem Stuhl.
Grenzen einzuhalten fällt ihm schwer. In der Schule ist er unkonzentriert,
unruhig und schlägt schnell zu. „Wir müssen die Mitschüler vor ihm schützen,
wir sind überfordert“, erklärt die Schulleitung.
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„Kinder in Abschiebung“:
Ein neues Syndrom?
„Kinder in Abschiebung“:
Ein neues Syndrom?
Aus der ärztlichen Fachzeitschrift "Kinder-
und Jugendarzt"
Eine Kurzpräsentation unserer Aktivitäten
Eine Kurzpräsentation unserer Aktivitäten
Eine Zukunft zurück in die Vergangenheit?
Die Kinder, die im Lahor betreut werden, haben das Schlimmste erlebt: Krieg,
Vertreibung, Trennung, existenzielle Nöte.
Dennoch werden sie mit ihrer schmerzlichen Geschichte alleingelassen.
Im folgenden Artikel erzählt die Vereinsleiterin Marija Keskic über das Schicksal
der in Deutschland „geduldeten“ Flüchtlingskinder
Sozialpädagogische Betreuung im Verein
Lahor
Sozialpädagogische Betreuung im Verein
Lahor
Rahmen und Einstellung
Lahor ist ein Ort, den man einfach besuchen kann, um zugehört zu werden, in
dem man sich anerkannt fühlt, und wo Hoffnung geweckt wird.
Der Verein bietet den Kindern und Jugendlichen einen Schutzrahmen an, in dem
der Respekt ihrer Integrität gewährleistet wird
Bei der Gesamtsorganisation wird auf eine
ausgewogene Verteilung der Aktivitäten auf physischer, sinnlischer und konzeptualer
Ebene geachtet. Dazu gehört ein geeigneter Rhytmus:
eine Zeit fürs Spielen, für Sport und Bewegung,
eine Zeit zum Ausruhen, Entspannen und Nachdenken,
eine Zeit zum Kommunizieren, Konzipieren und Schöpfen.
Bisherige Ergebnisse
Bisherige Ergebnisse
Die regelmäßigen Termine im Lahor haben
dazu beigetragen, dass sowohl Kinder als auch ihre Eltern das Gefühl bekommen
haben, nicht allein mit ihren Problemen zu sein.
Die im therapeutischen Prozess erreichten Ziele werden nach außen zunehmend
sichtbar. Die Kinder sind mittlerweile gut ins alltägliche Leben integriert.
Soziale Schwierigkeiten und Lernstörungen in der Schule konnten weitgehend
abgebaut werden.
Es ist eine deutliche psychische und physische Stabilität innerhalb der Familien
festzustellen.
Die begleitende Elternarbeit hat zur psychischen Entlastung der Kinder geführt.
Die Eltern wurden sich über das Übertragen der eigenen Traumatisierung auf
ihre Kinder bewusster und sie wurden dazu geleitet, ihre Erziehungsmethoden
zu ändern.
Die positiven Ergebnisse unserer Arbeit ermutigen uns weiterhin engagiert zu
arbeiten.
Im Mittepunkt unserer Tätigkeit stehen
Kinder und Jugendliche und deren Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien, die
unter den Kriegserlebnissen und Kriegsfolgen leiden oder durch die Erschütterungen
in den Familien psychisch und sozial gefährdet sind.
Der Anteil der Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die an Kriegstraumata
und Kriegsfolgen leiden, ist sehr hoch. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind
mit jahrelang wirkenden psychischen Störungen belastet.
Lahor leistet Beratung, sozialpädagogische Einzel- und Gruppenbetreuung, Psychotherapie,
Nachhilfe sowie Aufklärungs- und Vermittlungsarbeit zwischen Eltern, Kind,
Schule und Institution.
Neben der einmaligen und kontinuierlichen Beratungs- und Vermittlungstätigkeit
betreut Lahor regelmäßig 20 bis 25 Kinder, einzeln und in Gruppen. Die Familie
und die erweiterte Familie ist miteinbezogen. Kosten- und Finanzierung ·Spenden:
Über die Jahre bemüht sich Lahor um die Spendengelder und hat Spenden vor
allem von Privatpersonen erhalten, sowie finanzielle Unterstützung für kleinere
Projekte von verschiedenen Einrichtungen und Stiftungen.
· Projektförderung:
„Aktion Mensch e.V. unterstützt seit September 2002 die Arbeit des Vereins
im Rahmen von zwei Projekten. Die aktuellen Fördermaßnahmen enden zum 31.12.2007.
Und umso dringender brauchen die KinderIhre
Unterstüzung.
Das Engagement des Vereins Lahor
Das Engagement des Vereins Lahor
Es wird mit der inneren Kraft des einzelnen
Menschen gearbeitet und er wird dabei unterstützt, seine starken, gesunden
Anteile zu entdecken, wieder zu finden und zu stärken.
Ziele und Methoden Die Verarbeitung der Kriegs- und
Nachkriegserlebnisse verhilft zur Entlastung aller Betroffenen.
Unsere Schwerpunkte umfassen Aufgaben, die miteinander verzahnt sind. Lesen Sie weiterfür ausführliche Informationen
Dazu werden Elemente aus Gestalt-, Musik,
Mal- und Gesprächstherapie, Psychodrama sowie Rollenspiele genutzt. Das aktive
Handeln im Kreativen und im freien Spiel ist für die Behandlung von Kindern
und Jugendlichen besonders geeignet.
Aktive Unterstützung der Familie und des
sozialen Umfelds wirkt sich auf die psychische und physische Gesundheit des
Kindes positiv aus.
Eine Kooperation verbessert die Chancen des Kindes auf die Gewährung von wichtigen
Hilfsmaßnahmen. Lesen Sie weiter